Untersbergakademie 2023
GRENZENLOSES GROSSGMAIN
Vorwort
Von Schafen und Wölfen
Das Schaf ist ein archetypisches Bild für Leben, Liebe, Frieden, Opfer. Jesus selbst wird als Lamm Gottes bezeichnet.
In der Bibel ist Jesus der gute Hirte, der seine Schafe beschützt. Heute wird der Wolf geschützt, damit er die Schafe reißt und töten kann. Das ist nicht nur eine Katastrophe für die Bauern und deren Schafe, sondern auch ein fatales Zeichen für unsere Gesellschaft - eine verkehrte Welt.
Was einst richtig war, ist heute falsch und was einst böse und schlecht war ist heute gut und schön - die Welt steht Kopf. Einst verehrten wir Jesus als den Heiland und Friedensfürsten: „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen“
Heute verehren unsere Politiker und Mainstream Medien einen Anti- Heiland, der mit Panzern, Bomben und Raketen unsere abendländische „Wertewelt“ retten soll. „Wir brauchen Waffen um zu kämpfen, um zu siegen.“
Was Dostojewski vor 150 Jahren prophetisch schrieb scheint sich heute zu erfüllen: „Europa hat Christus verloren und deshalb stirbt Europa, allein deshalb“. Der Glaube an das Kapital hat den Glauben an Gott abgelöst.
Die 41. Goldegger Dialoge standen unter dem Motto „Selbstwirksamkeit“. Das bedeutet die innere Überzeugung zu haben, schwierige oder herausfordernde Situationen gut meistern zu können - und das aus eigener Kraft, - und mit der Hilfe Gottes. Denn unser Leben reicht in die Ewigkeit.
Dann können wir mit Dietrich Bonhoeffer vertrauensvoll sprechen:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag, Gott ist bei und am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jeden neuen Tag.“
Pfr. Herbert J. Schmatzberger